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Beate Meyer’s film review written in German summarizing the prosecution of Jews, mixed marriages during the Rosentrassee Protest

Geschichte im Film - Judenverfolgung, Mischehen und der Protest in der

Rosenstraße 1943

 

Gleich nach der Uraufführung des Filmes "Rosenstraße" brach zwischen dem

Historiker Wolfgang Benz und der Filmemacherin Margarethe von Trotta ein

Streit um die Darstellung des Protestes der Frauen in der Rosenstraße

aus.[1]

 

Der Film greift die Verfolgung der rd. 35.000 deutsch-jüdischen

Mischehen im Nationalsozialismus auf.[2] Es hatten in den Jahrzehnten

zuvor mehr jüdische Männer als jüdische Frauen einen nichtjüdischen

Partner (1,5 bis 2,5 x so viele) geheiratet,[3] vor allem in Großstädten

wie Berlin. Wenn Margarethe von Trotta die Konstellation "nichtjüdische

Frau" und "jüdischer Mann" gewählt hat, ist dies also typisch und

erklärt, warum es überwiegend Frauen waren, die in der Rosenstraße

protestierten. Dass unter Künstlern Mischehen öfter vorkamen, ist

bekannt. Die Kombination "adlige Frau – jüdischer Mann" war in der

Realität allerdings selten aufzufinden, zeichnete sich der Adel doch -

vor allem in der jüngeren Generation - durch prononcierte antisemitische

Tendenzen aus.[4]

 

Juden in Mischehen litten zunächst unter der NS-Verfolgung genauso wie

andere Juden: Sie stiegen sozial ab, ihr Vermögen wurde gesperrt, sie

mussten die Zwangsnamen "Sara" und "Israel" annehmen und in Mischehe

lebende jüdische Männer wurden am 9./10. November 1938 mit verhaftet.

Dies führte den nichtjüdischen Ehefrauen schlagartig vor Augen, dass

künftig neben der Armut auch der Makel der Kriminalisierung und der

Status absoluter Rechtlosigkeit auf ihnen lasten würde.[5] In dieser

Zeit zerbrachen gerade die aus materiellen Gründen geschlossenen Ehen,

insbesondere die mit jüdischen Ehemännern. Auf die Mischehen mit

jüdischen Frauen wagte der NS-Staat noch nicht so zuzugreifen.

 

Die Scheidungsraten in Mischehen wurden früher auf 7-10% geschätzt. Die

Historikerin Ursula Büttner sprach deshalb vom "Bollwerk Familie", das

gegen alle Zumutungen des NS-Staates Bestand gehabt habe.[6] Ähnlich

argumentiert Nathan Stoltzfus.[7] Er konstatiert bei denen, die an der

Ehe festhielten, einen "lebensgefährlichen zivilen Ungehorsam".

Zerrüttungstendenzen in den Ehen und steigende Scheidungsraten finden

bei so viel Wunschdenken wenig Aufmerksamkeit. Mittlerweile ist bekannt,

dass die Scheidungen bei 20% und höher lagen, und zwar auch noch zu

einer Zeit, als das Scheidungs- mit dem Todesurteil gleichzusetzen

war.[8] Ein Fünftel bis ein Viertel der nichtjüdischen Frauen entschied

sich unter massivem Druck, den jüdischen Partner preiszugeben.[9] Im

Film heißt es demgegenüber, so viele "arische" Männer hätten ihre

jüdischen Frauen verlassen. Diese empirisch nicht haltbare Vorstellung

geistert seit den achtziger Jahren durch die Forschungsliteratur.[10]

Dabei wurden 80 bis 90% der Mischehenscheidungen von "deutschblütigen"

Frauen eingereicht!

 

In einer Filmsequenz droht ein Gestapobeamter Lena Fischer, wenn sie

sich nicht scheiden ließe, würden beide Eheleute deportiert. Diese

Möglichkeit wurde tatsächlich auf der Wannsee- und den Folgekonferenzen

erwogen, jedoch nicht in die Tat umgesetzt.[11]

 

Die Verfolgung der Mischehen hatte immer wieder zu Protesten der

"deutschblütigen" Verwandten geführt, die nach der Pogromnacht 1938

erneut anstiegen. Zur Beruhigung verkündete Göring im Winter 1938,

künftig werde zwischen "privilegierten" und "nichtprivilegierten"

Mischehen unterschieden.[12] Als "nicht privilegiert" galten nun

kinderlose Ehen mit jüdischem Ehemann (wie Lena Fischers Ehe im Film)

und solche mit jüdisch erzogen Kindern (auch dazu gibt es im Film eine

Entsprechung: die Jugendliche im Sammellager, deren jüdischer Vater sich

dort einweisen lässt, um ihr beizustehen). "Privilegiert" waren Ehen mit

jüdischer Frau – auch kinderlose - und solche mit nichtjüdisch erzogenen

Kindern.

 

Die "Privilegien" bestanden im wesentlichen darin, dass diese Mischehen

in ihren Wohnungen verbleiben durften und nicht der

Kennzeichnungspflicht unterlagen. Sie konnten ihr Vermögen auf den

nichtjüdischen Partner übertragen. Zwangsarbeit mussten beide Gruppen

leisten. Ab Herbst 1941 wurde bedeutsam, dass "privilegierte" wie

"nichtprivilegierte" Juden von den Deportationen zunächst ausgenommen

waren.[13]

 

Wenn im Film die inhaftierten Juden Lager Rosenstraße fast alle einen

Stern tragen, so ist dies historisch nicht richtig, ca. 2/3 der

Inhaftierten dort mußten den Stern nicht tragen. Ihre _nicht_jüdischen

Kinder, die "Mischlinge ersten Grades", waren ebenfalls von der

Kennzeichnungspflicht befreit. Von Trotta wählte auch hier die absolut

seltenste Kombination: Die kleine Ruth im Film, die anfangs den Stern

trägt, ist in der Filmkonstruktion nicht "Mischling ersten Grades" wie

über 90% der ca. 73.000 "Halbjuden" in der Realität,[14] sondern sie ist

als "Geltungsjüdin" eingestuft, also als jüdisch erzogene "Halbjüdin"

wie nur ca. 8.000 Personen. In der NS-Zeit wäre der Unterschied zwischen

"Mischling ersten Grades" und "Geltungsjüdin" doppelt lebensentscheidend

gewesen, denn ein minderjähriger "Mischling ersten Grades" schützte eine

jüdische Mutter vor dem Abtransport und wurde selbst nicht deportiert.

Da im Film aber nun Mutter und Kind jüdisch sind und durch die Scheidung

den Schutz des nichtjüdischen Vater verloren hatten – das sagt auch der

Gestapobeamte – hätten sie eigentlich schon vorher in die Transporte

eingereiht werden sollen.

 

Im Film gibt es eine Szene, in der die Ehefrau eines deportierten Juden

einem Gestapobeamten eine Passage über den Schutz durch die Mischehe aus

dem Text der Nürnberger Gesetze zitieren will. Historisch ist das nicht

korrekt, denn die 1935 erlassenen Nürnberger Gesetze beschränken sich

auf das Verbot der Mischehe und außerehelicher Sexualität. Die

Kategorien der "privilegierten" und der "nichtprivilegierten" Mischehen

wurden im Winter 1938 eingeführt und nie gesetzlich fixiert.

 

Außer den in Mischehen Lebenden waren zwischen Oktober 1941 und Ende

Februar 1943 auch jüdische Rüstungsarbeiter (bedingt) von den

Deportationen ausgenommen. Ende 1942/Anfang 1943 konnten sie durch

ausländische Zwangsarbeiter ersetzt werden. Mit der "Fabrik-Aktion"

begann ihre Deportation.[15] Während dies andernorts ohne großes

Aufsehen stattfand, fuhren in Berlin Lastwagen vor den Fabriken vor,

schwärmten bewaffnete SS- und Gestapoleute aus, um jeden Juden

festzunehmen, dessen sie habhaft werden konnten. Ab 1. März wurden ca.

12.500 Juden, davon knapp 9.000 aus Berlin,[16] nach Auschwitz

transportiert. Proteste gegen ihre Deportation sind nicht überliefert.

 

Währenddessen wurden in den Sammellagern die 1.500-2.000 in Mischehe

lebenden Juden und "Geltungsjuden" ausgesiebt, in das Gebäude in der

Rosenstraße überstellt und dort ca. eine Woche festgehalten.[17] Laut

Erlass des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) sollten sie registriert,

erfasst, aber _nicht deportiert_ werden - was sie nicht wissen konnten.

Sie schwebten in Todesangst und glaubten später, der Protest ihrer

Ehefrauen habe sie gerettet. Der Film greift diese gegensätzlichen

Positionen auf und verarbeitet beide. Während die Gesamthandlung den

Erfolg der Frauen nahe legt, wird die These von der geplanten

Freilassung vom Baron von Eschenbach (Jürgen Vogel) etwas sarkastisch

als Erklärung eingebracht - und dient wohl gleichzeitig zur

Beschwichtigung möglicher Einwände von Historikern.[18]

 

Ein Passus in dem erwähnten Erlaß mahnte, die Gestapo dürfe nicht den

Eindruck erwecken, "dass bei dieser Aktion das Mischeheproblem

gleichzeitig grundlegend bereinigt werden soll." Doch genau dies nahmen

die Angehörigen der in der Rosenstraße Inhaftierten natürlich an. Voller

Angst sammelten sie sich vor dem Gebäude. Die Zahlenangaben schwanken

zwischen 150 Personen (die wahrscheinlichste Angabe) und 6000, die sich

vorübergehend oder ständig dort aufhielten.[19] Der Film hält sich an

die realistischere Zahl von ca. 150-200 Personen.

 

Eine Minderheit der Zeitzeugen hat später von einem SS-Fahrzeug und

einem Maschinengewehr gesprochen, vielleicht, weil häufig Wagen mit

Uniformierten durch die Reichshauptstadt fuhren. Ich vermute, das

Maschinengewehr wurde nachträglich der Erinnerung hinzugefügt, um das

Ausmaß der Angst zu demonstrieren. Im Film allerdings wird beides zum

Teil des dramaturgischen Spannungsbogens. Dieser zugespitzten Bedrohung

setzen die Frauen im Film nicht nur – wie in der Realität - ihre

Forderung, "wir wollen unsere Männer wiederhaben" entgegen, sondern die

Regisseurin lässt sie "Mörder, Mörder" rufen. Hier überschreiten die

Frauen im Film die Schwelle vom Protest zum Widerstand. Es wird

suggeriert, sie würden sich öffentlich gegen das NS-Regime generell

wenden, und das ist hochproblematisch.

 

Die meisten Häftlinge wurden eine Woche in der Rosenstraße festgehalten.

Am Ende dieser Woche wurden 25 Männer aus nichtprivilegierten Mischehen

von dort deportiert[20] - im Film ein Anzeichen für den allgemeinen

Abtransport. Doch hier handelte es sich ganz offensichtlich um eine

Aktion der Gestapobeamten ohne die dazu notwendige Genehmigung des RSHA.

Sie setzten die Männer als "Schutzhäftlinge" Richtung Auschwitz in

Marsch. Zwei Wochen später befahl ein Fernschreiben des RSHA ihre

Rückführung - eben weil sie durch die Mischehe vor der Deportation

geschützt waren. Die meisten der Männer überlebten nach einer

Lagerodyssee die NS-Zeit. Der Film greift den Abtransport der Männer

auf, ohne die spätere Rückführung zu erwähnen. So stützt die

"irrtümliche" Deportation im Film unausgesprochen die These von der

angeblichen geplanten Deportation.

 

Am Ende der Filmerzählung begeben sich die nun wieder vereinten Paare

nach Hause. Die unmittelbare Bedrohung ist vorbei und die immerhin noch

zwei Jahre währende NS-Zeit scheint eine Art Wartezeit auf das

Kriegsende zu sein. Die Realität wich davon sehr stark ab. Im April 1943

lebten noch ca. 17.000 Juden in Mischehe in Deutschland, deren Zahl bis

1944 auf 12.000 Paare sank.[21] Reichsweit erhielten im Oktober 1944 die

"arischen" Ehemänner und Söhne von Jüdinnen die Einberufung zur

Zwangsarbeit in Lager der Organisation Todt. Die Verfolgung hatte nun

auch diesen Personenkreis mit voller Härte erreicht. Die meisten der in

Mischehen lebenden Jüdinnen und Juden bekamen zu Jahresbeginn 1945 den

Deportationsbefehl nach Theresienstadt.[22] Proteste fürchteten die

Machthaber nicht mehr. Diese Zuspitzung der Situation ist im Film

ausgespart.

 

Die inhaltliche Vorlage des Films war Stoltzfus’ Studie mit der

Schlussfolgerung, hätten sich mehr Deutsche so verhalten wie diese

Frauen, hätte "individuelle oder kollektive Gehorsamsverweigerung die

Verbrechen möglicherweise eingedämmt."[23] Deshalb ist auch die

Freilassung als Folge des Protestes für Stoltzfus - und in der Folge für

von Trotta - so wichtig - als sei nicht schon die Protestaktion an sich

bemerkenswert. Es kommt von Trotta entgegen, dass überwiegend Frauen

agierten, denn sie hat sich bisher filmisch mit Frauen befasst, die

manchmal zweifelten oder Angst zeigten, aber doch stark, mutig und

kämpferisch handelten. Die störenden Teile der Realität, nämlich

Egoismus, Feigheit, Angst oder die Schwäche jener Frauen, die nicht an

ihren Ehen festhielten, spart sie in diesem Film nicht nur aus, sondern

projiziert sie auf die Männer, die sich angeblich massenhaft von ihren

jüdischen Frauen scheiden ließen. So sind es die Frauen, die dem von

männlicher Brutalität gekennzeichneten NS-Regime einen Sieg abtrotzen.

Als sie diesen errungen haben, gehen sie – im Film – noch einen Schritt

weiter: Sie setzen diesem unmenschlichen Regime eine neue, solidarische

Gemeinschaft entgegen, in die alle Verfolgten aufgenommen werden (Lena

und ihr Mann nehmen Ruth zu sich, die Familie der Jugendlichen nimmt

eine Inhaftierte auf, deren Mann an der Ostfront steht).

 

Neben der Utopie des gewaltfreien Widerstandes und dem feministischen

Anliegen bestimmt noch ein drittes Moment von Trottas Werk maßgeblich:

Nicht eine Metzgerstochter oder die eines kleinen Beamten, was der

Realität mehr entsprochen hätte, kämpft als Ehefrau eines Juden, sondern

eine deutsche Adlige.[24] Sie verkörpert Schönheit, Mut, Stärke, Liebe,

vor allem aber Treue bis zur Selbstaufopferung. Margarethe von Trotta

geht - so ihre homepage – davon aus, die Machthaber hätten bei den

Frauen nicht bestrafen hätten können, was sie ansonsten von ihren

Untertanen forderten. Dafür könnten freilich viele Gegenbeispiele

angeführt werden. Aber Lena Fischer alias Baroness von Eschenbach ist

überdies die personifizierte Moral. Hätte das die Metzgerstochter

symbolisieren können? Nein! So wird der Widerstand getragen vom

deutschen Adel, die Metzgers- und Beamtentöchter befinden sich nur in

der flankierenden Menge. Als einzelne treten sie nicht hervor, sie

überwinden jedoch in der Menge ihre Differenzen. So wird die Frau mit

dem "Goldenen Parteiabzeichen" der NSDAP integriert, ohne ihrer

Weltanschauung abzuschwören. Die Menge wird mit lauten Rufen und

langsamen Vorrücken Richtung Gebäude aktiv. Das Privileg des

individuellen Handelns hingegen liegt beim Adel. Dieser ist im Film

gespalten zwischen dem alten Vater, der aus Treue zum Regime dessen

Verbrechen nicht wahrhaben will, und der jungen Generation, die Treue an

der Seite der Juden übt. Hier dürfte unterschwellig eine glorifizierende

Vorstellung vom Widerstand des 20. Juli eingeflossen sein.

 

Es mischen sich also drei Elemente:

1. Ziviler Ungehorsam bzw. gewaltfreier Widerstand bis hin zur

Selbstopferung – eine Vorstellung der undogmatischen Linken und

Pazifisten der achtziger Jahre;

2. Feminismus, erwachsen aus der Frauenbewegung der siebziger und

achtziger Jahre;

3. Adlige Moral – ein Mythos der Widerstandsgeschichte, der sich durch

die deutsche Nachkriegsgeschichte zieht.

Alle drei Elemente haben mit dem Dritten Reich wenig, mit der Projektion

gegenwärtiger Utopien auf einen historischen Stoff aber viel zu tun.

Um nun Baroness von Eschenbach besonders glänzen zu lassen, bedarf es

neben dem jüdischen Ehemann, der recht farblos und passiv bleibt, einer

bewährten Vergleichsfolie, auf der ihr Handeln besonders gut zur Wirkung

kommt, die das Kinopublikum anrührt und emotional und wie rational die

Opfer rechtfertigt: Sie rettet ein unschuldiges jüdisches Kind. Diese

Rettung ist in der Wirkung des Films bedeutsamer als die Rettung des

Ehemannes, die explizit im Vordergrund steht.

 

Margarethe von Trottas Retterin Lena Fischer agiert in einer extrem

polarisierten und reduzierten deutschen Gesellschaft. Da kommunizieren

vor allem Uniformierte: SS, Polizei, Gestapo. Als Contrapart stehen

ihnen die protestierenden Frauen gegenüber. Protagonisten, die keiner

der beiden Seiten zugerechnet werden können, sind dagegen rar und dienen

lediglich zur Kontrastierung der mutigen Frauen wie der brüllenden

Uniformträger.

Inzwischen haben rd. 600.000 Personen in Deutschland und 30.000 in den

Niederlanden den Film gesehen. Wenn er ab Juni in den USA läuft, werden

Tausende hinzukommen.

 

Ihr und unser Bild vom Nationalsozialismus, von der deutschen

Gesellschaft dieser Zeit und den verfolgten Juden ist ohnehin stark von

Medien geprägt, die dafür bestimmte Symbole anbieten: den Judenstern,

den bewaffneten, brüllenden SS-Mann, düstere Beleuchtung für die Welt

der Verfolgten, Goebbels als lüsternen "Bock von Babelsberg" und vieles

mehr. Die ungewöhnliche Geschichte des Protestes wird im

Rosenstraßen-Film leider gewaltsam an dieses Bild angepasst. So vergibt

der Film die Chance, unser Bild von der Vergangenheit zu differenzieren

und lässt uns mit den sich "jagenden happy-ends" – so eine Rezensentin -

und der Frage allein, wie es eigentlich zum Judenmord kommen konnte,

wenn es doch nur sieben Tage der Standhaftigkeit bedurfte, ihn zu

verhindern.


 

Notes

 

[1]. Wolfgang Benz, Kitsch, Klamotte, Klitterei, in: Süddeutsche Zeitung

v. 18.09.2003 und Margarethe von Trotta, Interview mit dem Bayrischen

Rundfunk, zitiert nach: Stefan Koldehoff, Gepflegtes Misstrauen, in:

Süddeutsche Zeitung v. 22.09.2003. Eine Langfassung dieses Textes siehe

Beate Meyer, Geschichte im Film - Judenverfolgung, Mischehen und der

Protest in der Rosenstraße 1943: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft

1/2004, S. 23-36.

 

[2]. Vgl. Beate Meyer, "Jüdische Mischlinge". Rassenpolitik und

Verfolgungserfahrung 1933-1945, Hamburg 1999, S. 24ff.; siehe auch

Ursula Büttner, Die Not der Juden teilen, Hamburg 1988, S. 14.

 

[3]. Vgl. Meyer, "Jüdische Mischlinge", S. 24f.

 

[4]. Vgl. Stefan Malinowski, Vom König zum Führer: Sozialer Niedergang

und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich

und NS-Staat, Berlin 2003. Es muss von Trotta zugute gehalten werden,

daß sie die untypische Hauptfigur (frei) nach den Erzählungen eines

Zeitzeugen entwarf.

 

[5]. Vgl. Meyer, "Jüdische Mischlinge", S. 29f.

 

[6]. Vgl. Ursula Büttner, Bollwerk Familie. Die rettung der Juden in

"Mischehen", in: Günther B. Ginzel (Hrsg.), Mut zur Menschlichkeit, Köln

1993, S. 59-77.

 

[7]. Nathan Stoltzfus, Resistance of the Heart: Intermarriage and the

Rosenstrasse Protest in Nazi Germany, New York 1996; ders., Widerstand

des Herzens - der Aufstand der Frauen in der Rosenstraße, München 1999;

ders., Widerstand des Herzens. Der Protest in der Rosenstraße und die

deutsch-jüdische Mischehe, in: Geschichte und Gesellschaft 21/1995, S.

218-247 und die Replik von Christoph Dipper, Die Schwierigkeiten mit der

Resistenz, in: Geschichte und Gesellschaft 22/1996, S. 409-416; siehe

Meyer, "Jüdische Mischlinge", S. 93f..

 

[8]. Vgl. Beate Meyer, The Mixed Marriage. A Guarantee of Survival or a

Reflection of German Society during the Nazi Regime? in: David Bankier

(Hrsg.), Probing the Depths of German Antisemitism. German Society and

the Persecution of the Jews, 1933-1941, New York/Jerusalem 2000, S. 54-77.

 

[9]. Vgl. Meyer, "Jüdische Mischlinge", S. 68ff. und Tabelle

"Mischehenscheidungen und Aufhebungen 1937-1945", S. 462. Trauriger

Höhepunkt der Scheidungen nach 1938: Das Jahr 1943.

 

[10]. Diese Zahl übernahmen div. Historiker von Dorothee Klinksiek, Die

Frau im NS-Staat, Stuttgart 1982.

 

[11]. Vgl. Besprechungsprotokoll der Wannsee-Konferenz vom 20.1.1942,

abgedruckt in: Kurt Pätzold/Erika Schwarz, Tagesordnung Judenmord. Die

Wannsee-Konferenz am 30. Januar 1942, Berlin 1992, S. 102-112.

 

[12]. Bundesarchiv Berlin, R 18, RMdI, 343-345, Geheimer Schnellbrief

des Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Göring, Beauftragter für

den Vierjahresplan, an den RmdI u.a. v. 28.12.1938.

 

[13]. Vgl. Meyer, "Jüdische Mischlinge", S. 30ff.

 

[14]. Zu den Zahlen siehe ebd., S. 162ff.

 

[15]. Vgl. Wolf Gruner, Der geschlossene Arbeitseinsatz deutscher Juden.

Zwangsarbeit als Element der Verfolgung 1938-1943, Berlin 1997, S.

306ff., ders., Die Fabrik-Aktion und die Ereignisse in der Berliner

Rosenstraße. Fakten und Fiktionen um den 27. Februar 1943, in: Jahrbuch

für Antisemitismusforschung 11/2002, S. 137-177, hier: S. 145f.

 

[16]. Zahlen nach Gruner, Arbeitseinsatz, S. 320.

 

[17]. Vgl. Beate Meyer, Die Inhaftierung der "jüdisch Versippten" in der

Berliner Rosenstraße im Spiegel staatsanwaltlicher Zeugenvernehmungen in

der DDR, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung 11/2000, S. 178-197,

S. hier: S. 184ff.

 

[18]. Auf der Berliner Tagung zum Thema bestätigte der Produzent des

Filmes diese Vermutung: die Erklärung sei nach einem Gutachten, das Wolf

Gruner zur ersten Drehbuchfassung erstattet hatte, hineingenommen

worden. Vgl. zur Position der am Film Beteiligten ansonsten Felix

Möller, Der Protest in der Rosenstraße, in: Thilo Wydra, Rosenstraße.

Ein Film von Margarethe von Trotta. Die Geschichte. Die Hintergründe,

Berlin 2003, S. 25-60.

 

[19]. Vgl. zu den Zahlenangaben und ihrer jeweiligen Herkunft: Gruner,

Fabrik-Aktion, S. 168.

 

[20]. Vgl. Stoltzfus, Widerstand, S. 336ff., Schulle, "Gebt unsere

Männer frei", in: Beate Meyer/Hermann Simon (Hg.), Juden in Berlin

1938-1945, Berlin 2000, S. 164f.

 

[21]. Zahlen nach: Herbert Strauss, Jewish Emigration from Germany .

Nazi Policies and Jewish Responses , in: Leo Baeck Yearbook XXV/1980, S.

313-358, hier: S. 317.

 

[22]. Vgl. Meyer, "Jüdische Mischlinge", S. 237ff.

 

[23]. Stoltzfus, Wahrheit.

 

[24]. Damit hebt von Trotta die von Stoltzfus kreierte Dichotomie

"Widerstand des 20. Juli" und "Aufstand von unten" für sich wieder auf

und vereint diese Momente im Rosenstraßen-Protest wieder.

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